Wege und Stufen
Die Beschaffenheit der Wege hat eine besondere Auswirkung auf die Zufriedenheit der Gäste. Loser Untergrund und Strassenpflaster mit breiten Fugen sind für Menschen mit Gehhilfen, Rolatoren oder Rollstühle stark belastend. Ebenso Steigungen und Gefälle - ohne sicheren Handlauf oder Kaskaden können diese zudem zur Sicherheitsgefahr werden. Unangenehm empfinden solche Wege auch Familien mit Boller- oder Kinderwagen, den Kleinen bieten diese Situationen häufig Stolperfallen.
Nun sind aus historischen Gründen häufig alte Baumaterialien, ausgetretene Stufen (eventuell weicher Sandstein) oder vom Denkmalschutz bestimmte Strukturen vorgegeben, die sich so einfach nicht verändern lassen. Hier helfen alternative Wegführungen für Gäste mit Handikap, die Sie als Gästeführer frühzeitig erkunden sollten. Eventuell lassen sich Rampen oder Hilfskräfte einbinden, die einer Gästegruppe an den jeweiligen Problempunkten helfen. Alternativ lässt sich auch eine Gruppe teilen, und für die "rastenden" Gäste wären videounterstützte Informationen eine attraktive Alternative (z.B. ein mobiles PAD mit Erläuterungen).
Wichtig ist auch Naturpfade rechtzeitig vor einer Führung zu prüfen, inwieweit nasse Blätter, Wasseransammlungen, störende Äste oder Steine die gefahrlose Nutzung einer geführten Gästewanderung zulassen. Unfälle und Unzufriedenheiten stören nicht nur den Ablauf, sie haben häufig auch versicherungstechnische Probleme zur Folge.
Ein gutes Beispiel bietet die Nordeifel (Eifel barrierefrei © Naturpark Nordeifel e.V.), wo neben ausreichenden Erholungsplätzen die Informationstafeln so angebracht sind, dass sie auch von Menschen im Rollstuhl nutzbar sind. Vielerorts entstehen praxisnahe Lösungen, tragen Sie als GästeführerIn aktiv dazu bei, dass sich auch in Ihrer Heimat solche Angebote etablieren. Die Kosten dafür sind manchmal geringer, als man denkt. Wichtig ist frühzeitig im Planungsprozess diese Thematik einzubringen. Im Feedback-Gespräch mit Ihren Gästen lassen sich Hinweise, Ideen und Problempunkte erfragen, die Sie bei zukünftigen Gästeführungen berücksichtigen können. Auch ist in Zusammenarbeit mit den Forst-, Stadt- und Tourismusverantwortlichen eine Diskussion zur Beseitigung der Mängel in unser aller Interesse. |