Touristische Servicekette
Barrierefreiheit stellt eine Grundlage der service- und komfortorientierten Angebote für alle Gäste dar. Bei Gästen mit Handikap ist sie eine unabdingbare Voraussetzung, bietet jedoch allen Nutzern ein hohes Maß an Qualität. Die Angebote steigern somit die Kompetenz der Anbieter und entwickeln zudem eine hohe Marketing- / PR-Reichweite, nicht nur bei Betroffenen.
Vorbereitung / Information:
Der barrierefreie Internetauftritt erleichtert die Urlaubsplanung und gibt umfangreiche Informationen der eigenen und ergänzender Angebote. "Alles aus einer Hand" ist für die Gäste wünschenswert, damit sich der individuelle Planungsaufwand spürbar reduziert.
Sightseeing, Shopping, Ausflug:
Die regionalen Partner für Erlegnisangebote, Kaufhäuser und kulturelle Anbieter müssen sich gemeinsam abstimmen und "vernetzte Leistungs- / Serviceangebote" entwickeln. Dadurch steigt zudem die Kooperation und mögliche Angebotslücken lassen sich kreativ schließen. Als GästeführerIn kennen Sie die Wünsche und können moderierent beitragen.
Unterhaltung, Erleben, Kultur:
Sei es ein bebilderter Fachvortrag, eine künstlerische Darbietung (mit Senioren-, Sitz- oder Rolatorentanz), die Möglichkeiten sind zwischenzeitig sehr weitreichend. Somit sollten sich auch Ihre Netzwerkpartner schrittweise dem Thema Barrierefreiheit öffnen und neue Angebote entwickeln. Historische Objekte haben baulich bestimmte Restriktionen, die man jedoch durch multimediale Unterstützung kompensieren kann - werden Sie kreativ !
Service und Assistenz:
Häufig können kleinere Partner die notwendigen Unterstützungsleistungen (zum Beispiel Hebehilfen) nicht realisieren. Regional gibt es jedoch fachkompetente Partner (ReHa-Häuser, Therapeuten), die man bei Bedarf einbinden kann. Mit der Zeit entwickelt sich damit ein Expertennetzwerk, das Impulse gibt umd neue Angebote entwickelt.
Freizeit, Sport, Wellness, Fitness:
Die Bewegung ist ein wesentlicher Urlaubsfaktor und auf sportliche Betätigungen wollen Gäste auch mit Handikap nicht verzichten. Oft sind Trainingsprogramme auch gesundheitlich, medizinisch notwendig. Denken Sie an "pflegende Angehörige", so können agile Familienmitglieder mit gutem Gewissen ein klassisches Wellnessangebot nutzen. Sie wissen, ihren Angehörigen geht es gut und sie werden spannend und bedarfsgerecht unterstützt. Das alles ist als GästeführerIn koordinierbar.
Essen und Trinken:
In vielen Fällen stellen Nahrungsmittelunverträglichkeiten (zum Beispiel Laktoseintolleranz ...spezialisierte Hotels) große Hürden für belastete Gäste dar. Aber auch Diabetiker haben eine besondere Ernährungs- und Lebensweise. Leider finden sich für viele "Volkskrankheiten" noch zu wenig Fachbetriebe und Anbieter, die sich diesem Thema aktiv widmen. Eine große Chance für Ihre Region.
Wohnen und Schlafen:
Sei es ein Rückenschmerzpatient, der in einer falschen Matratze nicht liegen kann, oder Menschen mit Gehschwierigkeiten, die ohne Fahrstuhl die Angebote nicht nützen können. Rund um das Wohnen und Schlafen gibt es eine Fülle von beachtenswerten Details. Häufig werden auch GästeführerInnen gefragt, welche Unterkünfte oder Restorantssie empfehlen können. Somit sollte man eine spezielle Liste stets parat haben - auch ein besonderer Servicepunkt, der wenig Aufwand bedarf.
Ankommen und Orientieren:
Die Urlaubsdestination zu finden, ist unter normalen Umständen schon schwierig. Mit einem Handikap wird es oft richtig problematisch. Es fehlen bei öffentlichen Verkehrsmittel Aufzüge oder Rampen, die Bordsteine sind nicht abgesenkt oder eine Ausschilderung ist primär auf Autofahrer ausgerichtet. Es ist davon auszugehen, dass zukünftig die öffentlichen Verkehrsmittel stärker zum Einsatz kommen. Gleiches gilt für das Erreichen von touristischen Highlights. Schreiten Sie doch einmal die Wege ab, die ein Gast in Ihrer Region sich wirklich wohl fühlen kann.
Erinnern und Bestätigen, Empfehlen:
"Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erzählen" ... und in der Tat, wird das so sein. Was werden Ihre Gäste mitnehmen und wie werden sie über die Servicequalität, Barrierefreiheit und sonstige Probleme berichten ? Jeder Gast ist ein Botschafter und hilft, Ihre Destitanion positiv an Interessenten zu vermitteln. Diese Kraft der "persönlichen Empfehlung" ist nicht zu unterschätzen. Fragen Sie aktiv über die Zufriedenheit nach und hinterfragen Sie die Probleme. Geben Sie dieses Wissen an Ihre Netzwerkpartner weiter, damit sich schrittweise oder kontinuierlich die Situation verbessert.
Fragen zur Servicekette
- Wie ist die Erreichbarkeit (auch mit öffentlichen Transportmitteln) ?
- Sind die Eingangs- und Servicebereiche stufenlose ?
- Ist ein abgesenkter Tresen vorhanden und stehen Sitzgelegenheiten bereit ?
- Wie steht es um die Stufen und Bewegungsflächen (Sicherheit, Sichtbarkeit) ?
- Ist der Service zuvorkommend, geschult und motiviert ?
- Gibt es zielgruppenscharfe Angebote (für unterschiedliche Handikaps) ?
- Ist das Wissen um die Wünsche der Zielgruppen aktuell ?