Gästeführerschulung Barrierefreies Reisen
Unser Recht auf Teilnahme im Alltag
Für Menschen mit geistigen und / oder körperlichen Einschränkungen ist es zuweilen schwierig, kulturelle und touristische Angebote wahrnehmen zu können. Unsere Gesellschaft wird älter und somit ist der Bedarf an barrierefreien Angeboten ein starker Trend. Als Barriere ist dabei nicht nur eine Treppe oder schmale Tür anzusehen. Barrieren finden sich auch im Internet, bei Speiseangeboten oder aim Alltag, wenn aus welchen Gründen auch immer das Angebot nicht genutzt werden kann. Beispielweise hindert eine Lebensmittelunverträglichkeit oder Erkrankung (u.a. auch Diabetes), die Speiseangebote im Restaurant zu nutzen. Eine Farbsehschwäche kann bei ungünstigen Lichtverhältnissen oder schwachen Kontrasten Schilder unlesbar machen oder akkustische Signale und Störgeräusche behindern Menschen mit Hörschädigungen.
„Barrierefrei sind bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung, akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen sowie andere gestaltete Lebensbereiche, wenn sie für Menschen mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar sind. Hierbei ist die Nutzung behinderungsbedingt notwendiger Hilfsmittel zulässig.“
Diese Regelung ist die nationale Umsetzung von europäischen Normen und fordert zum Beispiel auch, dass alle öffentlichen Internetangebote barrierefrei auszugestalten sind.
Häufig reisen Senioren oder Menschen mit Handikap in Gruppen und wünschen sich in der Urlaubsregion oder am Reiseziel Unterstützungen durch GästeführerInnen. Aus diesem Grunde ist es wichtig, sich mit den besonderen Belangen dieser Zielgruppe vertraut zu machen. Barrierefreie Angebote sind jedoch auch für alle anderen Gäste von Vorteil. Familien (zum Beispiel mit Kinderwagen) oder altersgemischte Gruppen können somit gemeinschaftlich die Angebote nutzen.
Kostenfreier Schulungsleitfaden für Gästeführer
Der vorliegende Leitfaden entstand in Zusammenarbeit mit Fachexperten aus dem Tourismus und soll dazu beitragen, dass sich GästeführerInnen mit dem Thema sensibilisieren und somit für ihre zukünftigen Angebote wichtige Parameter aktiv berücksichtigen. Durch die Diskussion mit regionalen, gastronomischen, touristischen und kulturellen Anbietern werden schrittweise Problempunkte (zum Beispiel baulicher Natur) aufgegriffen. Dadurch lassen sich die Praxiserfahrungen der GästeführerInnen bei Weiterentwicklungen und Umgestaltungen wertvoll einbeziehen. Es häufig die "Kleinigkeiten", die den Gästen negativ in Erinnerung bleiben. Stolperschwellen, zu breite Fugen im Strassenpflaster, fehlende Orientierungshilfen oder selbstschließende Toilettentüren können für eine betroffene Person unnötige Hürden darstellen.
Gemeinsam können wir aktiv dazu beitragen, die vielzahligen Angebote unserer Heimat den BesuchernInnen in angenehmer Atmosphäre näher zu bringen.
Wir bedanken uns für die Unterstützung des Projektes durch den Landesaktionsplan "einfach machen" - Unser Weg in eine inklusive Gesellschaft ...", die Fachdozenten und Teilnehmer an ___ Veranstaltungen